Wer die Geschichte nicht kennt, muss sie neu erleben. Im Foyer unserer Schule organisierten wir, WPK R8 und R9, eine Ausstellung in Gedenken an die Reichspogromnacht 1938.
Am 9. November 1938 wurden überall in Deutschland jüdische Menschen gedemütigt, verhöhnt, misshandelt, ausgeplündert und getötet. Wir erinnern an die Opfer. Wir wollen nicht vergessen, die Geschichte nicht verdrängen und Verantwortung übernehmen.
Wir informierten über den Anlass, die Zerstörung und Plünderung von Synagogen, jüdischen Geschäften sowie über die Verhaftungen, Misshandlungen und Ermordung jüdischer Mitbürger. Wir setzten uns mit den Fragen auseinander, warum die deutsche Bevölkerung tatenlos zugeschaut, die Feuerwehr die Brände nicht gelöscht und die Polizei nichts unternommen hatte. Die Reichspogromnacht bildete einen schrecklichen Ausgangspunkt für die endgültige Vertreibung und Ermordung von Millionen Juden. Die Mehrheit der Bevölkerung tolerierte die Vorgänge mit Schweigen, schaute weg, unternahm nichts aus Angst, Anpassung oder Gleichgültigkeit. Öffentlichen Protest gab es kaum.
Nur wer die Geschichte kennt, kann verhindern, dass sich ein solches Unrecht wiederholt. Wir sind uns einig, ein solches Unrecht darf nie wieder passieren. Es ist zwar schon lange her, aber das Andenken an die vielen Opfer und das Leid, dass Millionen Menschen ertragen mussten, darf nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb machten wir auch in unserer Ausstellung auf den aktuellen Antisemitismus in Deutschland aufmerksam. Wir tolerieren den aktuellen Antisemitismus in Deutschland nicht. Die aktuellen Übergriffe auf jüdische Mitbürger sind uns nicht gleichgültig. Wir schauen nicht weg, dass jüdische Menschen sich in Deutschland nicht mehr sicher fühlen, Angst haben, bedroht, beleidigt und angegriffen werden. Die Davidstern-Schmierereien an Häusern von jüdischen Bewohnern sollen jüdische Mitmenschen erkennbar machen, um sie auszugrenzen und zu diskriminieren. Der Davidstern ist das Symbol der Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung europäischer Juden durch Nazi-Deutschland. Sechs Millionen Juden wurden ermordet. So etwas darf nie wieder passieren.
Angelehnt an das Holocaust-Mahnmal in Berlin haben wir auf verschiedenen Stelen dargestellt, wie Juden verfolgt, gedemütigt und systematisch getötet wurden. Der Mittelpunkt unserer Ausstellung ist ein Modell einer zerstörten Synagoge, die Jason in tagelanger Arbeit detailgenau nachbildete. Die aktuellen Angriffe auf Synagogen, Schmierereien an Häusern von jüdischen Bewohnern und judenfeindliche Kommentare auf Youtube, Facebook, TikTok oder X (Twitter) sind unerträglich und lösen bei uns Entsetzen aus.
Alle Menschen müssen frei und ohne Angst leben können!
Text + Fotos: A. Lührs